Posted by on Jun 18, 2009

Vedunia

In Zusammenarbeit mit Stefan Wollner von der Redmonster Filmproduktion habe ich vor kurzem an der 3d-Visualisierung für den Trailer eines mehrteiligen Sagenwerkes namens „Vedunia“ gearbeitet.

„Vedunia“ spielt in einer Sagenwelt aus über 15000 überlieferte deutschsprachige Sagen und Mythen. Viele dieser Geschichten, die vor Jahrhunderten im Herzen Europas in keltischen und germanischen Mythologien ihren Ausgang nahmen, haben bis heute überdauert und sollen nun in VEDUNIA zu neuem Leben erwachen.

„Vedunia“ soll als Serie umgesetzt werden, vorerst sollen die ersten Teile als „Web 2.0 Webisodes“ umgesetzt werden.

Für mich war es spannend auf den Sagenhintergrund einzugehen und gemeinsam mit Stefan ein Konzept für den Trailer zu erarbeiten, wobei schon im Vorhinein Location, Kamera, Schnittrhythmus, Farblichkeit , sowie Lichtstimmung und die Bewegungsabläufe der Charaktere ausgearbeitet werden sollten.

Um die Sets der teilweise schon bekannten Drehlocations schnell und effektiv nachzubauen, benutzte ich „Camera Mapping“ bzw. „Camera Projection“. D.h. man nimmt ein 2d Bild und projiziert es quasi durch die Kamera auf eine vereinfachte 3d Umgebung. Mit einer 2. Kamera erhält man auf diese Art sehr schnell ein Set, durch das man sich bewegen kann und das man erweitern und ausleuchten kann.

Zu Beginn habe ich mit relativ hochaufgelösten Figuren gearbeitet, um ein anschauliches Preview zu erhalten. Doch der Workflow und die Renderzeiten schnellten in die Höhe und um auf Änderungen schnell reagieren zu können bin ich auf einfache Biped Modelle ausgewichen. Diese besitzen eine korrekte Physiognomie, sind einfach zu animieren und vermitteln bei geringer Renderzeit einen ausreichend guten Eindruck.

Ein großes Plus ist außerdem, dass man im korrekten Maßstab arbeiten kann und auf realistische Kamera- und Lichtsetups zurückgreifen kann. So lassen sich Lichtaufbau, Objektivwahl und Kameraeinstellungen bereits im Vorhinein abschätzen.

Wir sind einem groben Storyboard gefolgt und konnten nach Erstellung der Umgebung und nach dem Animieren der Charaktere. Die Kameraeinstellungen und den Schnittrhythmus ausprobieren, ohne das eine Horde an Leuten am Set entnervt auf weitere Anweisungen warten musste. In dieser Phase kann man sich kreativ austoben und vieles ausprobieren und kann sich bereits vor dem Dreh eine gute Vorstellung des zu drehenden Materials.

Der Regisseur kann mit der Previsualisierung seine Vorstellung vom gewünschten Endergebnis sehr präzisieren. Nicht zu vergessen man hat damit auch in der Vorbereitung schon sehr anschauliches Material, um mit den einzelnen Departments zu arbeiten.

Hier ein kurzer Teil der Previsualisierung (ist der Entwurf, noch nicht das Endprodukt + und von mir mit Musik unterlegt…):